Zur Besinnung

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Verstehen oder Vertrauen
Manchmal verstehe ich die Welt

Nicht

Manchmal verstehe ich die Menschen

Nicht

Manchmal verstehe ich mich selbst

Nicht

Nein, als nächstes kommt nicht:

Manchmal verstehe ich Gott

Nicht

Das wäre die unfassbarste Untertreibung. Gott verstehen zu wollen? Ich, die ich schon bei mir selbst scheitere?

Im Buch der Sprüche lesen wir:

Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.

Hier wird Verstehen und Vertrauen gegenübergestellt.

Worum geht es bei Gott? Ums Verstehen? Nein, dieser Vers zeigt, dass mit unserem kleinen Verstand Gott nicht zu fassen ist. Nicht ums Verstehen, sondern ums Vertrauen geht es. Wir verwechseln das ständig. Nicht nur, wenn es um Gott geht. Was verstehe ich denn wirklich? Ich verstehe noch, warum ein Bleistift auf Papier Spuren hinterlässt, aber warum schreibt mein Laptop? Wie funktioniert ein Telefon? Wie funktioniert das Ökosystem in meinem Garten oder mein Gehirn?

Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich die wenigsten Prozesse, die ständig um mich herum ablaufen. Ich vertraue, dass die Dinge funktionieren. Manchmal versetzen sie mich in überbordende Begeisterung, an anderen Tagen in ehrfürchtiges Schweigen und stille Bewunderung und manchmal machen sie mir einfach Angst. Dinge, Prozesse, Situationen, die wir nicht verstehen, machen uns mehr oder weniger Angst. Es hängt von unserem - die Psychologie nennt es - „Selbstkonzept“ ab, wie wir mit dieser Angst umgehen können. Zum Glück sind wir nicht nur auf uns angewiesen. Die Bibel zeigt uns einen alternativen Weg: Vertrauen. Vertrauen darauf, dass Gott es gut mit mir meint. Vertrauen darauf, dass ich nicht alles verstehen muss. Vertrauen darauf, dass er meinen Weg, meinen Tag führt, wenn ich mich darauf einlasse.

was ich heute mache

möchte ich für dich tun

was ich heute mache

kann ich nicht ohne dich tun

mache du was ich tue

und lasse mich machen

was du tust

Diese Worte möchte ich Ihnen und Euch für den Sommer mit auf den Weg geben. Einen leichten, unbeschwerten Sommer. Was der Herbst bringt wissen wir nicht. Aber wir können darauf vertrauen, dass Gott uns recht führen wird.

 

In diesem Sinne einen wunderschönen Sommer, ihre Diakonin Eva Ernst