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Zur Besinnung: Danke sagen – Dank tun – Dank bringen

Erntedank (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Erntedank

Unseren Kindern bringen wir es bei – aber denken wir Erwachsenen
auch dran? Sich zu bedanken ist nicht nur ein Zeichen der guten Kin-
derstube. Danken ist Seelsorge an der eigenen Seele, Sehhilfe für das
innere Auge, Kraftquelle und sozialer Kitt.
Wer dankt, bringt in Erinnerung, was gelingt und betont die Schokola-
denseite des Lebens. Natürlich macht das einen Unterschied. Wenn wir
den ganzen Tag nur jammern und schimpfen, brauchen wir uns nicht zu
wundern, wenn wir den aufrechten Gang verlernen und unser Gesicht
nach drei Tagen Regenwetter aussieht. Viel besser ist es, wenn wir
unsere Seele regelmäßig an das Gute erinnern. Das ist manchmal, wie
wenn einer das Licht anmacht in einem dunklen Zimmer.
Ein Heer von Psychologen und Marketingstrategen verwendet alle
Mühe darauf, uns einzureden, dass wir nicht genug haben. Ein Blick in
die Zeitung, „Du hast nicht genug,“ Werbung auf dem Handy „Das fehlt
dir zu deinem Glück.“ Klar, Zufriedenheit ist schlecht für den Konsum.
Aber haben wir uns auch überlegt, was das aus uns macht? Unzufrieden
werden wir und ruhelos. Nimmersatt beuten wir uns aus, unsere Natur,
unsere Mitmenschen. „Geiz ist geil“ und wir schauen neidisch auf das,
was wir nicht haben.
Danke sagen ist das Gegengift. Dankbarkeit lässt sich keine Unzufrie-
denheit einreden. Sie ist auch realistisch, weil sie die Augen öffnet für
das Gute in unserem Leben. Und nicht zuletzt macht sie auch offen für
Gott. Dank braucht eine Adresse. Wer dankt, der fragt nach dem Geber
der guten Gaben und gibt seinem Glück einen Namen.
Erzähle ich Ihnen da nichts Neues? Haben Sie zu Erntedank nichts ande-
res von Ihrem Pfarrer erwartet? Gut so! Ich selbst muss immer wieder
erinnert werden: Vergiss nicht das Danke-Sagen.
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! (Psalm 103,2)
Auf ein fröhliches Erntedank-Fest mit Ihnen freut sich
Ihr Pfarrer Otto Guggemos